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Holding und Stiftung – echte Steuersparmodelle?

Holdingstrukturen und Familienstiftungen werden vielfach als effektive Lösungen zur Steueroptimierung und zum Vermögensaufbau angepriesen. Beide Instrumente können vorteilhaft sein. Häufig bleiben jedoch Risiken und Nachteile mangels detaillierter Individual­planung unberücksichtigt.

Holdingstrukturen und Familienstiftungen ermöglichen eine geringere Besteuerung operativer Gewinne und gleichzeitig einen effizienten Vermögens­aufbau – insbesondere im Vergleich zum Einzelunternehmen. Beide Strukturen ähneln sich stark bei Vermögensansammlung und Ausschüttung. Die Steuerbelastung ist in beiden Fällen vergleichbar. Die Vorteile einer Familienstiftung lassen sich oft auch bei einer Holding durch erb- oder zivilrechtliche Gestaltungen erreichen. Der Weg in eine der Strukturen ist mit Aufwand und Kosten verbunden. Eine Holding birgt Besteuerungsrisiken, die Familienstiftung jedoch auch (Schenkungssteuer). Zusätzliche Nachteile der Familienstiftung: dauerhafte Bindung des Grundstock­vermögens und Erbersatzsteuer alle 30 Jahre. Eine Holding ermöglicht dagegen alle 10 Jahre die flexible Nutzung der Freibeträge, bietet aber weniger Schutz vor Zugriff.

Daher ist eine präzise, langfristige Planung erfor­derlich. Betroffene benötigen umfassende Beratung, um die passende Struktur zu wählen. Der eigene Steuerberater ist dabei als Vertrauter meist unverzichtbar.

Weitere Informationen unter:
www.bv-stb.de

 

   

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