Fokus
Innenstadt im Fokus: Handelsausschuss der IHK zu Gast in Lemgo
Der Wandel der Innenstädte ist ein Thema, das weiterhin in aller Munde ist, so auch bei einem Austausch der Lemgoer Stadtverwaltung mit dem Handelsausschuss der IHK Lippe zu Detmold, dem lokalen Handel und der lokalen Gastronomie Mitte April. Eine der wichtigsten Fragen an diesem Abend lautete, wie auf die sich wandelnden Anforderungen an Innenstädte reagiert werden kann und welche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Lemgoer Innenstadt geeignet sind.
Der Handelsausschuss der IHK Lippe hatte dazu im vergangenen Jahr das Positionspapier „Attraktive Innenstädte und Ortszentren“ erarbeitet. Das Positionspapier besteht aus zehn Forderungen, die der Handel in Lippe an die Verwaltungen stellt – mit dem Ziel der Aufwertung der Zentren.
Verschiedene Mitglieder des Ausschusses unterstützten Alfred W. Westermann, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Handelsausschusses sowie seinen Stellvertreter, Tobias Hempelmann, bei der genauen Formulierung der Ziele des Positionspapiers.
In einem waren sich alle Beteiligten einig: Der Handel als einziges Zugpferd für eine Innenstadt wie in den 1980er Jahren funktioniert nicht mehr. Filialen ziehen sich aus kleineren Mittelzentren wie Lemgo zurück, was auch die inhabergeführten Geschäfte zu spüren bekommen. „Innenstadt muss neu gedacht werden“, so Berit Weber, Abteilungsleiterin Stadtplanung. Die Rolle des Zentrums als Ort der Begegnung und des Zusammenkommens spiele eine wichtige Rolle. Gastronomie, Wohnen, Arbeiten, Kultur und Tourismus gelte es, gemeinsam zu betrachten. Hempelmann ergänzt: „Auch die Vermieter müssen ihr Interesse an der Vermeidung von Leerständen und der Sicherung der Attraktivität der Lemgoer Innenstadt dadurch zeigen, dass sie langfristig angepasste Mieten anbieten und zu Investitionen bereit sind.“
„Die Mischung macht's! Ein vielfältiges und regionales Angebot kann ein zukünftiges Aushängeschild eines Mittelzentrums wie Lemgo sein“, so Bürgermeister Markus Baier. Die Stadtverwaltung werde weiterhin ihren Teil dazu beitragen: Mit den Förderprogrammen für die Innenstadt werden mutige Neugründungen und mögliche Frequenzbringer unterstützt. Dafür werden Städtebaufördermittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ eingesetzt.
Im Rahmen des aktuellen integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK wird derzeit mit einer Vielzahl an Beteiligungsformaten daran gearbeitet, gewinnbringende Städtebaufördermittel für Lemgo erneut zu beantragen. Mit dem aktuellen ISEK soll die Qualität der Innenstadt weiter gesteigert werden. Mehr Aufenthaltsqualität, beispielsweise durch zusätzliche Begrünung oder Möblierung, und die Verbesserung von Wegeverbindungen stehen dabei im Fokus. Damit trifft die Stadtplanung sehr genau eine der Forderungen aus dem Positionspapier der IHK Lippe.
Insgesamt wurden die regen Diskussionen von allen Seiten begrüßt.
„Das war ein wichtiger Austausch, der gerne regelmäßig erfolgen darf“, betonte Alfred W. Westermann, Ausschussvorsitzender des Handelsausschusses.