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Unternehmensnachfolge: Herausforderung mit Zukunft

Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Laut dem IHK-Nachfolgereport NRW von Ende 2024 steigt die Zahl der übergabereifen Unternehmen landesweit um 40.000 auf insgesamt 305.000 Betriebe. 80 Prozent der Unternehmen geben an Schwierigkeiten zu haben, eine externe Nachfolge zu finden. Jedes zehnte Unternehmen erwartet, keinen Nachfolgenden zu finden und bereitet sich auf eine Stilllegung oder Liquidation vor. War es früher die Regel innerhalb der Familie die Nachfolge zu sichern, planen dies nur noch 40 Prozent der Unternehmer:innen. Rund 1800 Unternehmer:innen wurden für den IHK-Nachfolgereport befragt. Statistisch gesehen sind in NRW in 48 Prozent der eigentümergeführten Familienunternehmen die Inhabenden älter als 55 Jahre. Hier ist also deutlicher Handlungsbedarf.Der Nachfolgeprozess ist dabei oft komplex. Und: Jeder nicht übergebene Betrieb bedeutet den Verlust von Arbeitsplätzen, Know-how und regionaler Wirtschaftskraft.

Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Laut dem IHK-Nachfolgereport NRW von Ende 2024 steigt die Zahl der übergabereifen Unternehmen landesweit um 40.000 auf insgesamt 305.000 Betriebe. 80 Prozent der Unternehmen geben an Schwierigkeiten zu haben, eine externe Nachfolge zu finden. Jedes zehnte Unternehmen erwartet, keinen Nachfolgenden zu finden und bereitet sich auf eine Stilllegung oder Liquidation vor. War es früher die Regel innerhalb der Familie die Nachfolge zu sichern, planen dies nur noch

40 Prozent der Unternehmer:innen. Rund 1800 Unternehmer:innen wurden für den IHK-Nachfolgereport befragt. Statistisch gesehen sind in NRW in 48 Prozent der eigentümergeführten Familienunternehmen die Inhabenden älter als 55 Jahre. Hier ist also deutlicher Handlungsbedarf.Der Nachfolgeprozess ist dabei oft komplex. Und: Jeder nicht übergebene Betrieb bedeutet den Verlust von Arbeitsplätzen, Know-how und regionaler Wirtschaftskraft.

Frühzeitige Planung ist entscheidend

Eine erfolgreiche Nachfolge braucht Zeit – im Idealfall beginnt die Planung fünf bis zehn Jahre vor dem angestrebten Übergabetermin. Neben rechtlichen und steuerlichen Fragen geht es vor allem um die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin oder einem geeigneten Nachfolger. Dabei stehen Unternehmer:innen oft vor emotionalen und strategischen Entscheidungen: Soll das Unternehmen in der Familie bleiben? Ist ein Verkauf an Mitarbeitende oder externe Interessenten denkbar? Aber selbst bei kürzerer Nachfolgezeiten ist eine Planung das A und O. Selbst eine interne Auseinandersetzung und die Anlage eines Notfallplans bei Verhinderung der Firmeninhabenden ist ein erster Schritt. Hierzu bietet das IHK-Notfall-Handbuch für Unternehmen eine gute Basis.

Unterstützung durch die IHK

Die IHK bieten umfassende und individuelle Unterstützung bei der Nachfolgeplanung an. Sie beraten neutral und kostenfrei zu allen relevanten Themen – von der Bewertung des Unternehmens über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zur Suche nach geeigneten Nachfolgenden. Verschiedene Formate, digitale Werkzeuge und vor allem individuelle Gespräche werden vor Ort angeboten. Die IHK unterstützt als neutrale Ansprechpartnerin, sowohl abgebende Unternehmerinnen und Unternehmer als auch interessierte Nachfolgende unabhängig, kostenfrei und unter Berücksichtigung der individuellen Situation.

Unternehmensbörse

Ein zentrales Instrument ist die Nachfolgebörse nexxt-change. Diese bundesweite Plattform wird gemeinsam vom Bundeswirtschaftsministerium, der KfW, dem DIHK und weiteren Partnern betrieben. Hier können Unternehmer:innen anonym ein Inserat aufgeben, um einen Nachfolgenden zu finden – oder selbst nach einem Betrieb zur Übernahme suchen. Aktuell sind über 10.000 Inserate online, und jährlich finden über 1.000 erfolgreiche Vermittlungen statt.

Unternehmenswerkstatt Deutschland

Ein weiteres wertvolles Angebot ist die Unternehmenswerkstatt Deutschland. Diese digitale Plattform unterstützt sowohl Übergebende als auch Übernehmende mit Tools zur Unternehmensbewertung, Businessplan-Erstellung und Projektmanagement. Die Nutzung ist kostenfrei, und die Plattform wird von den IHKs betrieben.

Landesweites Matching

Der IHK-Nachfolgepool ist eine landesweite digitale Plattform, die Fach- und Führungskräfte sowie Unternehmen aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammenbringt. Ziel ist es, suchende Unternehmen mit Nachfolgeinteressierten vertraulich zu verbinden und den Übergabeprozess zu erleichtern. Nach Aufnahme im Pool läuft die individuelle Kontaktaufnahme und Beratung und dann die Suche nach dem potenziellen Match über aussagekräftige Inserate und anonyme Kurzsteckbriefe. Durch den anonymen und sorgfältigen Matching-Prozess schafft der Pool eine solide Basis für erfolgreiche Unternehmensnachfolgen in der Region.

Mentoren als Unterstützer

Seit mehr als 25 Jahren koordiniert die IHK in Lippe die Lippischen Senior-Experten (LSES). In diesem Netzwerk von Manager:innen im (Un-)Ruhestand gibt es viel Expertise, mit der im Übergabeprozess unterstützt und auch im Dialog der Generationen vermittelnd zur Seite gestanden werden kann.

Nachfolge als Chance begreifen

Die Unternehmensnachfolge ist kein Abschied, sondern ein Übergang – und oft auch ein Neuanfang. Für Übernehmende bietet sie die Möglichkeit, auf einem soliden Fundament aufzubauen und eigene Ideen einzubringen. Für Übergebende ist sie die Chance, das Lebenswerk in gute Hände zu geben.Wer frühzeitig plant und sich kompetente Unterstützung holt, erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Übergabe erheblich. Die IHK ist gerne als starker Partner zur Seite.Vor diesem Hintergrund lautet die wichtigste Botschaft an alle Unternehmerinnen und Unternehmer: Bereiten Sie sich früh und professionell auf den Generationenübergang vor – und das müssen Sie nicht alleine tun.

 

   

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