Lippe Wissen und Wirtschaft

Lippe inside - Starke Typen

Einmal Curry, bitte!

www.curry54.de

Stefan „Curry“ Drexhage ist ein starker Typ.Einer mit Kultstatus. Fast Jede und Jeder kennt die Würstchenbude „Curry54“ in Bad Salzuflen-Holzhausen direkt an der B239. Die „54“ von Curry54 bezieht sich auf sein erstes Auto, einen Käfer aus dem Jahr 1954 mit Porsche-Motor. Immer freitags steht er mit seinem Airstream in Holzhausen. Immer mit dabei ist Smut, sein XXL-Hund. In seinem selbstentworfenen Streamer gibt es Currywurst, Pommes und Burger.

Die Soßen dazu kocht er fast alle selbst, die Chilli Habeneros werden selbst angebaut.

Curry, wie ihn alle nennen, ist ein offener, freundlicher und entspannter Typ, der „das Leben genießt“. Zum Genießen gehören seine drei Motorräder – drei Harleys – allesamt mit Kultstatus. Sie stehen in seiner „Männergarage“. Hier hat er unter anderem ein „urmelaltes“ Polizei-Motorrad aus den USA aufbereitet – inklusive Original Polizei Sirene. Die Garage hat er sich zum fünfzigsten Geburtstag selbst geschenkt. Auf die Frage, was alles in so eine Garage gehört antwortet er: „Auf jeden Fall ein altes Chesterfield-Sofa, dann eine Opel Blitz Werkbank von 1930, Kaiser Idell Leuchten von 1940, eine original Wurlitzer Musikbox und zum Entspannen ein großer Fernseher und eine Jack Daniels Bar. Und ein Ritex-Automat, der damals in den 80er Jahren gegenüber seiner alten Schule hing. „Voll bestückt natürlich – aber die Kondome sind 1990 abgelaufen“, verrät er mit einem Zwinkern. „Ich fühle mich hier wohl, hier ist mein Rückzugsort“.

Wenn er sich dorthin zurückzieht, liegt seine Arbeit hinter ihm. Curry54 ist eher eine Art Hobby, um sich mit Menschen zu treffen. Diese hat er früher über Facebook zu großen Events, wie den „Bunte Hunde Abend“, zusammengetrommelt. Gekommen sind viele, manchmal bis zu 400 Leute. Werbung braucht er nicht mehr zu machen. Wenn er öffnet, stehen die hungrigen Gäste bereits Schlange. „Ich baue um 7:30 Uhr auf, um 9:30 Uhr habe ich schon die ersten Würstchen verkauft“. Oft kommt es vor, dass ihn Firmen als Auftragsgriller für Events buchen. Aus diesem Grund öffnet er seinen Food-Truck auch nur noch am Freitag. Früher hat er noch am Samstag seinen Grill betrieben. Das hat er aufgegeben. Jetzt trifft man ihn samstags auf dem Markt in Bad Salzuflen, wo er gerne einkauft. Er liebt das Markttreiben – hat er „im früheren Leben“ dort selbst Obst und Gemüse verkauft. Jetzt kauft er ein und trifft sich anschließend mit Freunden im Café. „Schließlich möchte ich auch noch Freizeit haben und mit dem Motorrad fahren“. Dabei kann er gut abschalten. In seinem letzten Urlaub zog es ihn an die französische Atlantikküste. Danach hatte seine Harley 5000 Kilometer mehr auf der Uhr.

Das entspannte Leben hat er aus seinen beiden Aufenthalten in Australien gelernt. Nach seiner Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur zog es ihn auf die Südhalbkugel. Dort sei es nicht wichtig, was man gelernt habe, sondern was man kann. Und handwerklich begabt ist er. In Australien half er auf dem Bau als „handymen“, was übersetzt so viel wie „Mädchen für Alles“ heißt und erledigt „was gerade anfällt“. Das credo der Australier „no worries” gefällt ihm sehr. Nach seiner Rückkehr nach Lage wird ihm ein Job in einer Druckerei angeboten. Dort ist er seit über 30 Jahren beschäftigt. Während dieser Zeit saniert er ein komplettes Haus und merkt, dass „das nicht mein Ding ist“. Er schläft gerade mal 10 Nächte darin und vermietet es anschließend. „Damals bin ich zu meiner Ex-Freundin gezogen. Seit über 20 Jahren leben wir mittlerweile zu viert in einer Wohngemeinschaft.“ Als Rückzugsort dient ihm seine Männergarage.

Auf seine Pläne angesprochen antwortet er, dass er es sich so angenehm wie möglich machen möchte.

Ich mache das, wozu ich Lust habe. Der Zug des Lebens fährt immer weiter. Und wenn man nicht aufpasst, ist er abgefahren. Also nicht sagen: ich müsste mal, sondern machen!

Curry hat ein gutes Auge für Details und mag es ungewöhnlich.

   

Die aktuelle Ausgabe zum Durchblättern