Studierende entwickeln Unterkünfte für Geflüchtete

Im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen der Holzindustrie an der TH OWL beschäftigen sich die Studierenden des Kurses „Automated Complex Installation“ mit der Produktion von mobilen Flüchtlingsunterkünften, für die sie nun ein innovatives Konzept präsentieren.
Die Studierenden planen unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Adrian Riegel eine verkettete Produktionsanlage, die zu realistischen Kosten produzieren können, mobil sein und in der Produktion ökologische Aspekte berücksichtigen sollte. Bei der Umsetzung soll überwiegend Holz zum Einsatz kommen, das zwar nicht völlig uneingeschränkt nachhaltig ist, aber als nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher Vorteile mitbringt.

Große Flüchtlingscamps existieren bis zu fünf Jahren und bestehen aus zehn- bis zwanzigtausend Unterkünften. Diese Kapazität soll auch die zu entwickelnde Produktionsanlage erreichen können. Das Konzept des Kurses sieht vor, dass zunächst eine 50 x 20 Meter große Betonplatte gegossen wird. Ist die Grundplatte fertig, werden Geräte und Teile angeliefert, um die mobile Produktionsstraße einzurichten.
Vor Wind und Wetter schützt ein großes Zelt, das später als Krankenstation oder Versammlungsort im Camp genutzt werden kann. Auch Teile der Lkws, Kräne und Gabelstapler könnten nach dem Aufbau der Unterkünfte im Camp verbleiben und Aufgaben in der Versorgung übernehmen.

Die Produktionsanlage könnte innerhalb von rund 15 Minuten vorwiegend aus OSB-Vollformatplatten Unterkünfte mit 12 Quadratmetern Größe herstellen. In einem Dreischichtbetrieb könnten so in drei Monaten genug Unterkünfte für ein größeres Flüchtlingslager hergestellt werden. Die Herstellungskosten für eine Flüchtlingsunterkunft lägen schätzungsweise bei 1.700 bis 2.500 Euro, sofern hohe Losgrößen und Automatisierung möglich sind. Professor Riegel und seine Studierenden werden das Konzept ausbauen. Als Nächstes möchten sie einen Trickfilm erstellen, um die Projektidee besser visualisieren und vorstellen zu können.