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„Wir leben von der Natur“

„Die Verantwortung gegenüber der Umwelt nehmen wir als Förderer eines natürlichen Bodenschatzes seit jeher wahr“, sagt Volker Schlingmann, Sprecher der Geschäftsführung beim Bad Meinberger Mineralbrunnen.
Seit 2013 arbeitet das Familienunternehmen schon mit der Trommel GmbH, einem auf die Energieoptimierung spezialisierten Unternehmen aus Paderborn zusammen. „Wir haben damals zugegebenermaßen nicht vorrangig an Klimaschutz gedacht. Wir wollten vor allem unseren Ressourceneinsatz optimieren“, ergänzt Schlingmann. „Das beschert uns heute eine gute Ausgangslage, die in der Branche einzigartig ist. Bad Meinberger ist der Brunnen mit dem geringsten Primärenergieeinsatz je Füllung.“
In verschiedenen Projekten wurden bis 2016 sämtliche Verbraucher hinsichtlich ihres Verbrauchs von Wärme und elektrischer Energie analysiert, eine intelligente Gebäudetechnik installiert und dadurch der füllungsbezogene Energieverbrauch nachhaltig gesenkt. „Im Bereich der Wärme sprechen wir hier von 50 Prozent, bei der elektrischen Energie sind es immerhin ca. 30 Prozent, erläutert Schlingmann.
Mit Ausbruch des Ukraine Kriegs wurden umgehend weitere Maßnahmen eingeleitet, in der Erwartung, dass sämtliche Energieträger vor dem Hintergrund der weltpolitischen Entwicklungen knapp und teuer werden. Dabei habe man auch den „kontrollierten Regelbruch“ gegenüber alteingeführten Branchenstandards gewagt, berichtet Schlingmann. „Je Füllung haben wir bei der Glas-Reinigung den Wärmeeinsatz um weitere 30 Prozent und den Laugeneinsatz um 15 Prozent reduzieren können. Beim Brauchwassereinsatz konnten wir bis zu 20 Prozent einsparen. Und all das ohne große Investionen", rechnet Schlingmann vor.
„Ressourcenoptimierung und Kostensenkungen sind für uns wichtige Treiber. Wir wollen aber auch ökologisch vorbildlich wirtschaften, schließlich leben wir von der Natur“, bringt Marketingleiter Stefan Brüggemann ein zentrales Ziel der Unternehmensstrategie ins Spiel. Neben Ressourceneffizienz sei Klimaneutralität eine wichtige Baustelle, an der das Unternehmen stetig arbeite. „Durch CO2-Zertifikate sind wir heute schon bilanziell klimaneutral. Wir wollen aber mehr“, betont er. Aktuell ist man dabei, weitere Schritte umzusetzen bzw. in Projekte münden zu lassen. Die Erweiterung der im Frühjahr installierten PV-Anlage sowie der geplante Anschluss an das Biogasnetz des benachbarten Erzeugers und die Installation eines 80 m³ Wärmespeichers sind beispielhafte Projekte der anstehenden Optimierungsmaßnahmen.
Ein weiterer logischer Schritt sei der Beitritt zur Klimainitiative der IHKs in Ostwestfalen-Lippe gewesen. „Hier können wir sicherlich Vorbild sein, aber an anderer Stelle auch von anderen lernen“, erwartet Brüggemann.

 

   

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