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Konjunktur im Frühjahr

Die Konjunktur in Lippe hat sich im Frühjahr 2023 wieder eingetrübt. Die hohen Preissteigerungen erweisen sich als hartnäckig. Trotz sinkender Energiepreise für die Unternehmen belasten der rückläufige Auftragsbestand in der Industrie und der zurückhaltende private Konsum die wirtschaftliche Entwicklung.

Über alle Branchen beurteilen 32 Prozent der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage mit „gut“. Der Anteil der Unzufriedenen ist leicht auf ein Sechstel angestiegen. Für 52 Prozent ist die Lage „befriedigend“. Nur 14 Prozent erwarten eine Verbesserung in den nächsten Monaten. Rund 60 Prozent erwarten keine Veränderung.

Die größten Risiken für die heimische Wirtschaft liegen branchenübergreifend in den hohen Energie- und Rohstoffpreisen (62 Prozent), in der nachlassenden Inlandsnachfrage (61 Prozent) und dem Arbeitskräftemangel (53 Prozent).

Für 72 Prozent der Unternehmen ist die Finanzlage unproblematisch. Fast ein Drittel gibt an, dass die aktuelle Zinshöhe ihre Finanzierungsvorhaben in besonderem Maße beeinträchtigt. Für die nächsten zwölf Monate erwarten knapp 45 Prozent sinkende Erträge.

Der Beschäftigungsaufbau setzt sich fort, auch wenn die Unternehmen durch die schwächere Konjunktur vorsichtiger werden. 

Bei 69 Prozent soll die Zahl der Mitarbeitenden gleichbleiben. Knapp ein Fünftel will zusätzliche Mitarbeiter:innen einstellen; ein Achtel wird vermutlich Arbeitsplätze reduzieren.

Den größten Handlungsbedarf mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Lippe sehen 61 Prozent beim Bürokratieabbau. Fast 40 Prozent würden eine Re­duzierung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze begrüßen. 31 Prozent votieren zudem für eine Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Verwaltung.

   

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