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Konjunktur in Lippe

Ein weiteres Jahr mit außergewöhnlichen Herausforderungen ist für die lippische Wirtschaft zu Ende gegangen. Angesichts der hohen Risiken ist die Grundstimmung verhalten. Sowohl die wirtschaftliche Lage als auch die Aussichten haben sich eingetrübt. Steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Lieferengpässe belasten die heimischen Unternehmen zunehmend. Darüber hinaus wird auch der Arbeitskräftemangel ein Hemmschuh zukünftiger Entwicklungen.

Der IHK-Konjunkturklimaindikator ist von 119,7 im Sommer 2021 auf 112,5 Punkte im Dezember 2021 gefallen. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der IHK Lippe, an der sich 317 Unternehmen mit knapp 21.000 Beschäftigten beteiligt haben.
Insgesamt bewerten nur noch 40,2 Prozent der Unternehmen die aktuelle Lage mit gut (Sommer 2021: 45,2 Prozent). Dennoch sind die Auftragsbücher voll und die Kapazitäten gut ausgelastet.

Corona belastet die Wirtschaft
Gut ein Sechstel ist unzufrieden. Der Stimmungseinbruch zur Jahreswende ist hauptsächlich auf das Gastgewerbe und hier insbesondere auf die Gastronomie zurückzuführen. Die Gäste sind verunsichert. Auch die 2G-plus-Regel lässt Kund:innen hinsichtlich Restaurantbesuchen zurückhaltender werden.
Beschaffungsprobleme in der Industrie, ein zum Teil enttäuschendes Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel mit Frequenzrückgängen von bis zu 30 Prozent in den Innenstädten sowie Corona-bedingte Einbrüche in der Dienstleistungswirtschaft sind die Ursachen für den Rückgang der Prognosen.

Entspannung im zweiten Halbjahr
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kämpften fast alle Unternehmen zur Jahreswende 2021/2022 mit Lieferengpässen und/oder Preissteigerungen. Sechs von zehn Unternehmen berichten sogar von „erheblichen“ Preiserhöhungen; bei den Lieferengpässen sind es vier von zehn. Die Folgen dieser Engpässe zeigen sich in längeren Wartezeiten, einem gestiegenen Planungsaufwand und auch in Produktionsstopps. Ein Achtel der Antwortenden musste sogar Aufträge ablehnen. Diese Situation wird sich bei einem Fünftel innerhalb der nächsten sechs Monate verbessern, bei zwei Fünfteln jedoch erst im zweiten Halbjahr 2022. Ein Sechstel erwartet eine Verbesserung erst im Jahr 2023. Ein Fünftel kann aktuell noch keine Einschätzung abgeben.

Omikron verzögert die Erholung
So starten die heimischen Unternehmen mit gemischten Gefühlen in das dritte Jahr der Pandemie, denn die neue Virusvariante Omikron verzögert die Erholung über alle Branchen hinweg. Die Unsicherheit in den Unternehmen bezüglich der weiteren Entwicklung ist groß, denn Omikron könnte angesichts hoher Krankenstände zu einer harten Belastungsprobe für die Wirtschaft werden. Der Blick in die Zukunft ist daher gespalten: Gut ein Fünftel der Unternehmen rechnet mit einer besseren Geschäftslage im neuen Jahr, knapp ein Fünftel befürchtet eine Verschlechterung. Gut ein Drittel der Antwortenden hofft auf Umsatzsteigerungen. Etwa 18 Prozent prognostizieren fallende Umsätze. Der Druck auf die Erträge verstärkt sich, da die starken Preissteigerungen nur bedingt an Kund:innen weitergegeben werden können. Chancen für die lippische Wirtschaft bieten Neuentwicklungen, die bei bestehenden und bei neuen Kund:innen platziert werden sollen. Einige Unternehmen hoffen auf ein qualitativ nachhaltiges Wachstum durch innovative Produkte, die den Gedanken der Kreislaufwirtschaft aufgreifen. Handel und Dienstleister:innen sehen Potenziale im weiteren Ausbau von E-Commerce-Aktivitäten und Online-Shops.

Positive Beschäftigungspläne
Die lippische Wirtschaft hat im abgelaufenen Jahr stärker als zur Jahreswende 2020/2021 erwartet investiert. Das löste positive Impulse für den Arbeitsmarkt aus. Mehr als jeder dritte Betrieb hat zusätzliches Personal eingestellt. Auch die Pandemie hinterließ bislang keine Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass die heimischen Unternehmen von den erleichterten Kurzarbeiterregeln profitieren konnten. Hier droht für die Zukunft Gefahr, denn nach der jetzigen Rechtslage können Unternehmen nur maximal 24 Monate Kurzarbeitergeld beziehen.
Für die Zukunft sinkt die Investitionsneigung, weil zum einen genügend Kapazitätsreserven aufgebaut wurden, zum anderen aber auch, weil administrative Hemmnisse Investitionen verhindern. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden bleibt insbesondere in der Industrie hoch, sei es wegen geplanter Geschäftsausweitungen oder der demografischen Entwicklung. Ob sich die Einstellungspläne jedoch realisieren lassen, hängt stark vom Arbeitskräfteangebot ab.

Industrie stützt die Konjunktur
Die lippische Industrie bleibt auch zur Jahreswende der Konjunkturmotor. Der Konjunkturklimaindikator liegt mit 128,8 Punkten weit über dem der Gesamtwirtschaft. Gegenüber der Sommerumfrage 2021 ist der Indikator – wie in der Gesamtwirtschaft – jedoch gefallen.

Sowohl die Bewertung der Lage als auch der Aussichten erhalten einen Dämpfer. Bei den Industrieunternehmen bewertet nur noch die Hälfte der Antwortenden die aktuelle Geschäftslage mit der Note „gut“. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf alle Branchen mit Ausnahme der Metallindustrie. Die Gründe liegen in den stark gestiegenen Preisen für Rohstoffe und Energie. Hinzu kommen Lieferengpässe und Materialknappheit.

Zahlreiche Unwägbarkeiten
Die Auftragsbücher sind voll, dennoch blicken die Industrieunternehmen angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten verhalten in die Zukunft. Die weitere Entwicklung der Pandemie beeinflusst das Bestellverhalten der Kundschaft. Lieferengpässe unterliegen zu großen Teilen der pandemischen Lage im Ausland. Fast die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung bei der Versorgung mit den für sie relevanten Rohstoffen erst im zweiten Halbjahr 2022. Ein Ende der Lieferengpässe ist also weiterhin nur bedingt in Sicht. Das sorgt für Planungsunsicherheit. Darüber hinaus erwartet die Industrie, dass auch die hohen Rohstoff- und Energiepreise im nächsten Jahr Bestand haben werden. Dies geht zulasten der Erträge. Im letzten Jahr hat die lippische Industrie sehr viel investiert und Kapazitätsreserven aufgebaut. Deshalb sinkt die Investitionsneigung für 2022. Investitionsmotiv Nr. 1 bleibt der Ersatzbedarf. Zusätzlich rücken Umweltschutzinvestitionen verstärkt in den Vordergrund.

Fachkräftemangel
Chancen sieht die Industrie in der Digitalisierung und Automatisierung. Und auch das Thema Nachhaltigkeit sowie die politischen Entscheidungen für den Ausbau erneuerbarer Energien sorgen in einigen Branchen für eine hohe Nachfrage. Mit der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte sollen neue Kund:innen gewonnen und neue Märkte erschlossen werden. Neben dem größten Risiko der Rohstoff- und Energiepreise haben insbesondere der Fachkräftemangel und gestiegene Arbeitskosten wieder stark an Bedeutung gewonnen.

Export auf hohem Niveau
Knapp ein Fünftel der Industrieunternehmen berichtet zur Jahreswende von einer verschlechterten Wettbewerbsposition im Ausland, dazu gehören die exportstarken Branchen Elektrotechnik und chemische Industrie, aber auch die Kunststoffindustrie. Zur Jahreswende beurteilen nur 44,4 Prozent ihre Exportmengen als gestiegen. In der Sommerumfrage waren es noch 69,4 Prozent. Für die Zukunft rechnen 38,9 Prozent (Sommer 2021: 55,1 Prozent) der Unternehmen mit steigenden Exportmengen, dazu gehören die Elektrotechnik und die Möbelindustrie.

Nähe zum Markt durch Auslandsinvestitionen
Wie in der Vorjahresumfrage investiert gut jedes zweite Unternehmen im Ausland. Ein Fünftel der Antwortenden will in diesem Jahr verstärkt außerhalb Deutschlands investieren. Ein Achtel plant, die Investitionsbudgets für Auslandsaktivitäten zu reduzieren. Die überwiegende Mehrheit wird sich in der Eurozone engagieren. China und Nordamerika bleiben bei den Unternehmen ebenfalls im Blickfeld. Ost- und Südosteuropa werden als mögliche Standorte neu geprüft. Im Gegensatz zur Vorjahresumfrage sind die Schweiz, Norwegen und sonstige EU-Länder nicht mehr interessant. Gründe für Auslandsinvestitionen sind vornehmlich Kundennähe, gefolgt von der Absicherung gegen Wechselkursrisiken und dem Energiebzw. Rohstoffbezug. Während vor einem Jahr der Vertrieb ein sehr wichtiges Investitionsargument war, stehen nun Kostenersparnis sowie Markterschließung im Mittelpunkt.

Handel: Regallücken und 2G-Kontrollen
Die Geschäftslage im lippischen Handel hat sich leicht verbessert. Dies ist auf die Einschätzung des Großhandels zurückzuführen. Die Lage im Einzelhandel verharrt auf dem Niveau der Vorumfrage. Preissteigerungen und Lieferengpässe belasteten den Handel. Sowohl im Einzel- als auch im Großhandel hatten Lieferprobleme längere Wartezeiten und Umsatzeinbußen zur Folge, weil Ware nicht vorrätig war. Die Pandemie hat im Handel dazu geführt, dass das Eigenkapital rückläufig und die Fremdkapitalbelastung gestiegen ist.

Geändertes Kaufverhalten
Die Einzelhändler:innen sind trotz enttäuschendem Weihnachtsgeschäft überwiegend zufrieden, denn sie hatten angesichts der steigenden Corona-Zahlen mit weitaus höheren Einbußen gerechnet. Allerdings ist eine hohe Kaufzurückhaltung spürbar. Die verstärkten Corona-Auflagen mit 2G-Kontrollen haben einen deutlichen Rückgang der Kundenfrequenz von bis zu 30 Prozent in den Innenstädten zur Folge. Darüber hinaus hat eine Vielzahl von Kund:innen den Online-Einkauf vorgezogen. Im stationären Einzelhandel führte dies zum Teil zu Umsatzrückgängen von bis zu 30 Prozent. Der lippische Einzelhandel stellt aber auch fest, dass sich das Kaufverhalten verändert hat: Die Konsument:innen kommen weniger häufig in die Geschäfte, dafür aber mit einer zielgenauen Vorstellung über die gewünschte Ware. Zudem wurden vermehrt hochwertige Waren gekauft.
Der Großhandel profitierte von der guten Auftragslage der gewerblichen Kund:innen aus Handwerk und Industrie. Das wirkte sich positiv auf die Nachfrage aus. Auch konnte der Großhandel mit einem guten Sortiment und einer breiten Platzierung punkten.

Trübe Aussichten
Der lippische Handel blickt verhalten in die Zukunft. Ein Fünftel der Händler:innen schaut skeptisch auf das neue Jahr. Der Einzelhandel erwartet Preissteigerungen, die vermutlich zum Konsumverzicht führen werden. Nur noch ein Sechstel ist optimistisch. „Irgendwann müssen wir doch aus dem Corona-Tal herauskommen.“ Dieses Zitat eines Unternehmers zeigt, dass im Einzelhandel zum Teil auch Zweckoptimismus herrscht. Die Pandemie hat aber auch positive Aspekte: Kunden:innen orientieren sich auf Geschäfte in der Innenstadt und bevorzugen kleine Geschäfte wegen der Corona-Problematik.
Der Großhandel hofft darauf, dass Neuheiten im Sortiment für neue Impulse und neue Kund:innen sorgen. Ebenso sind verstärkte Aktivitäten im Export und im Onlinegeschäft geplant. Der Einzelhandel sieht Chancen für einen Umsatz- und Ertragszuwachs u.a. in Unternehmensübernahmen von Wettbewerber:innen bzw. der Eröffnung von Filialen.

Kund:innen schätzen persönliche Beratung
Die Konsument:innen schätzen in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft wieder verstärkt die persönliche Beratung im familiengeführten Unternehmen. Davon profitiert der lokale Einzelhandel, der eine klare Fokussierung auf den modischen Kunden bzw. die modische Kundin hat. Allerdings reicht es heute nicht mehr aus, ausschließlich stationär präsent zu sein. Ein eigener Onlineshop und Social-Media-Aktionen müssen das Geschäft ergänzen. So lassen sich nicht nur neue Zielgruppen erschließen. Mit vielfältigen Informationen rund um das eigene Geschäft kann auch das bestehende Angebot für Stammkund:innen verbessert werden. Die weitere Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist für den gesamten Einzelhandel von zentraler Bedeutung. Mit einem hybriden Geschäftsmodell aus stationärer Präsenz, einer „digitalen Regalverlängerung“ sowie einem passgenauen Kundenservice können ggf. verloren geglaubte Marktanteile zurückerobert und nicht genutzte Umsatzpotenziale aktiviert werden. Diesen Herausforderungen stellt sich aktuell die Hälfte der antwortenden Handelsunternehmen.

Dienstleister:innen: Seitwärtsbewegung
Im Dienstleistungsgewerbe bewegt sich der Konjunkturklimaindikator seitwärts. Er liegt im Vergleich mit der Gesamtwirtschaft fast gleichauf. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage hat sich gegenüber der Sommerumfrage leicht verbessert. Zwei Fünftel bewerten ihre wirtschaftliche Situation mit gut. Die Immobilienwirtschaft profitiert weiterhin von der anhaltend starken Nachfrage nach Wohnungen und Gewerbeobjekten. Sie leidet aber unverändert unter dem begrenzten Angebot. Für die Mehrheit der unternehmensbezogenen Dienstleister:innen hat sich die Lage ebenfalls verbessert: Unternehmensberater:innen haben verstärkt Online-Möglichkeiten genutzt. Software-Unternehmen freuen sich über gut gefüllte Auftragsbücher.
Ein Fünftel des Dienstleistungsgewerbes ist unzufrieden. Dazu zählt die Reisewirtschaft. Reisewarnungen und Einschränkungen bestimmen die Situation der Tourismuswirtschaft. Die Unternehmen und die Kundschaft sind verunsichert. Busunternehmen, Reisebüros und -veranstalter:innen klagen nach wie vor über extrem schlechte Buchungen insbesondere im internationalen Tourismus. Urlaub in Deutschland wird zwar stark nachgefragt, aber traditionell ohne externe Dienstleister:innen gebucht.
Auch die Veranstaltungsbranche kann keine positiven Signale senden, denn Messen und Veranstaltungen finden kaum statt. Zu den Unzufriedenen zählt auch die Versicherungswirtschaft. Sie hat unter Corona gelitten, weil in einigen Branchen die gewerblichen Kund:innen weniger Neuverträge insbesondere im Bereich der betrieblichen Versorgung abgeschlossen haben. Aber auch Privatkund:innen haben sich zurückgehalten, weil sie in Kurzarbeit waren oder Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Arbeitsplatzentwicklung herrschte. Persönliche Kundenkontakte waren wegen der Pandemie nur eingeschränkt möglich, das belastete den Vertrieb zusätzlich.

Viel Luft nach oben
Die Erwartungen im Dienstleistungsbereich sind leicht rückläufig. Nur noch ein Fünftel (Sommer 2021 ein Viertel) blickt optimistisch auf das neue Jahr.
Ein Achtel der Antwortenden ist skeptisch (Sommer ein Sechstel) mit der Folge, dass die Umsatzerwartungen nachlassen und die Erträge stark unter Druck bleiben. Die Ungewissheit der Pandemie-Entwicklung bleibt auch im neuen Jahr bestehen. Anhaltende Restriktionen und weitere Regulierungen werden befürchtet. „Kein Ende der Pandemie ist das größte Risiko in der Dienstleistungswirtschaft“, formuliert ein Unternehmer. Chancen bestehen in einer Anpassung und Neuausrichtung der eigenen Geschäftstätigkeit einschließlich der Digitalisierung. Davon profitieren nicht nur die Kund:innen. Auch die lippischen Unternehmensberater:innen sehen sich einer steigenden Nachfrage gegenüber, da die Neuausrichtung eines Geschäftsmodells häufig spezielle Expertise verlangt.

Aber auch die Aufgabe von Mitbewerber:innen bietet Möglichkeiten, den Kundenstamm auszuweiten.

Gastgewerbe: Mit dem Rücken zur Wand
Sowohl die wirtschaftliche Lage als auch die Zukunftserwartungen haben sich im Gastgewerbe deutlich eingetrübt. Der Konjunkturklimaindikator im Gastgewerbe ist von 108,4 Punkten auf 75,6 Punkte abgestürzt. Nur acht Prozent der gastgewerblichen Unternehmen informieren über eine gute Geschäftslage. Bei fast jedem zweiten Unternehmen ist die Lage unbefriedigend. Die Lage in der Gastronomie stellt sich deutlich schlechter dar als in der Hotellerie. Die durchschnittliche Zimmerauslastung ist bei mehr als der Hälfte der Antwortenden zurückgegangen. Die Tischauslastung sank bei mehr als zwei Dritteln.
Die Folge: Bei mehr als vier von zehn Hoteliers und Gastronom:innen ist der Umsatz im vergangenen Jahr gesunken. Die Erträge brachen bei einem Drittel der Hoteliers und bei zwei Dritteln der Gastronom:innen ein.
Die Gründe: Die Urlaubsreisenden aus dem Sommer fehlen. Geschäftsreisen fanden kaum statt. Sie wurden durch Videokonferenzen ersetzt. Und auch das mobile Arbeiten verhinderte zahlreiche Geschäftsessen. Hinzu kommt, dass sich die heimischen Gäste aus Vorsicht ebenfalls zurückgehalten haben.

„2G nervt“
Die Vorsicht der Kund:innen sowie Zugangsbeschränkungen sorgen für einen deutlichen Rückgang der Gäste. Aufgrund abgesagter Weihnachtsfeiern und Familienzusammenkünfte bleiben viele Tische leer. „Mir fehlen ungefähr 90 Prozent meiner Einkünfte“, berichtet ein Unternehmer. Zwar verstehen die Wirte die Unsicherheit und Vorsicht vieler Gäste bei der Planung eines Restaurantbesuchs. Die 2G-Maßnahmen werden von vielen Gastronomen jedoch sehr kritisch gesehen. Starke Umsatzrückgänge bis hin zur Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz sind die Folge.
Hinzu kommt, dass vielen Gastronomen durch die Mitnahme von Essen der gewinnbringende Umsatz aus dem Verkauf von Getränken fehlt. Die Erfahrung zeigt, dass nur wenige Gäste einen Corona-Test machen, um im Restaurant auf die Schnelle etwas zu essen. Mancher Umsatz verlagert sich auf diese Weise auf Lieferdienste.

Es kann nur besser werden
Die Unsicherheit im Gastgewerbe bleibt und die Zurückhaltung der Kund:innen ist nach wie vor präsent. Die Rückkehr zur Normalität ist ungewiss. Dennoch hofft ein Drittel der Hoteliers, dass sich in 2022 die Geschäfte besser entwickeln und die Umsätze wieder steigen werden. In der Gastronomie sind dies nur ein Sechstel der Antwortenden. Ein Fünftel der Übernachtungsbetriebe befürchtet, dass die Konjunktur sich nicht erholen wird; in der Gastronomie sind dies sogar doppelt so viele.

Wir bedanken uns herzlich bei den lippischen Unternehmen, die die Umfrage beantwortet haben.

   

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