Lippe Wissen und Wirtschaft

Fokus

Nachhaltig planen und bauen

Landschaftsverbrauch, Ressourcenintensität, Treibhausgas-Emissionen … Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist die Baubranche besonders gefordert. Nachhaltigkeit fängt dabei bereits bei der komplexen Planung von Baumaßnahmen an. Dieser Herausforderung hat sich STRABAG in Lemgo beim Neubau für die Drehmatec GmbH, in Kooperation mit der BREMER Paderborn GmbH, gestellt. Das Tiefbauprojekt in Bielefeld-Altenhagen hat STRABAG als eines von fünf bundesweiten Einzelprojekten durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizieren lassen.

Anforderung einer nachhaltigen Baustelle
STRABAG hat 2023 als erstes Verkehrswegebau-Unternehmen das Basiszertifikat „Nachhaltige Baustelle“ der DGNB erhalten. Beim nachhaltig zertifizierten Bauprozess der STRABAG werden die sechs DGNB-Kernthemen Vermeidung von Lärm, Staub, Erschütterung und Abfall, Schutz von Boden und Grundwasser sowie Baustellenlogistik umgesetzt.

Sicher, sauber, umweltbewusst und transparent
Bei der Baufelderschließung und dem Tiefbau, der alle Erdbauarbeiten, die Herstellung der Außenanlagen sowie die Grundstücksentwässerung umfasste, standen vor allem die Abfallvermeidung und die Baustellenlogistik im Fokus.
Bereits im Planungsprozess hat STRABAG mit der Anwendung der „Cut-and-Fill Methode“ die Bodenauf- und -abtragsmengen optimiert, Abfall vermieden und Emissionen minimiert. Durch den Einbau von Recyclingmaterial waren keine zusätzlichen Bodenbewegungen nötig. Auch die Zusammenarbeit mit der nahe gelegenen Gütersloher Wertstoffzentrum GmbH verkürzte die Transportwege und sicherte weitere CO2-Einsparungen. 
Neben der Minimierung von Emissionen stand die Schonung der knappen natürlichen Ressourcen im Fokus des nachhaltigen Bauprozesses. Durch eine qualifizierte Bodenverbesserung mit staubarmem Kalk musste der Boden nicht ausgetauscht werden. Dadurch konnten nicht nur weitere Transportwege eingespart werden, auch die Aufbaustärke des Unterbaus wurde reduziert.

Bessere Arbeitsbedingungen
Der Einsatz von Elektrokleingeräten, wie z.B. elektrische Stampfer, trug zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Baustellenteams bei und reduzierte zusätzlich sowohl CO2-Emmissionen als auch den Geräuschpegel. Die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bauenden ist ein wichtiger Bestandteil des zertifizierten Bauprozesses nach DGNB-Standard.
Für Sedat Firat, Geschäftsführer der Drehmatec GmbH, ist die nachhaltige Baustelle auch eine logische Folge der eigenen Unternehmensstrategie: „Wir teilen den Nachhaltigkeitsgedanken der STRABAG. Wir führen mit dem Neubau viele Innovationen ein, um unsere Produktion im Bereich der Zerspanungs- und Abschmiertechnik in Zukunft CO2 -neutral zu gestalten.“
Laura-Sophie Moormann, Bauleiterin von der STRABAG AG in Lemgo ist überzeugt, dass Ressourcenschonung im Bau immer mehr an Bedeutung gewinnen wird: „Die Ersatzbaustoffverordnung setzt hier neue Standards zum Wiedereinbau von vorhandenen oder recycelten Bodenmaterialien. Das fördert die Kreislaufwirtschaft.“ Auch der derzeitige Wandel in der Normung zeige, wie wichtig der sparsame Umgang mit Ressourcen und Upcycling für die heutige und kommende Generationen sei.
Die Verwendung von Ersatzbaustoffen und innovativen Bauweisen könne so in Zukunft auch bei öffentlichen Maßnahmen zum Mittel der Wahl werden, hofft Laura-Sophie Moormann.  

   

Die aktuelle Ausgabe zum Durchblättern