Lippe Wissen und Wirtschaft, Ausgabe 1/2022DruckenZurück


Titelthema

und Glanz

Kein Advent ohne Kranz

Im Blumenhaus Töberich werden im Weihnachtsgeschäft auch Nachtschichten eingelegt.

Michaela Uffelmann könnte im Dezember gut ein paar fleißige Weihnachtswichtel gebrauchen. Nicht selten kommt es vor, dass die Floristikmeisterin dann gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Rosa Hasse eine Nachtschicht einlegen muss. Trotzdem freut sie sich jedes Jahr auf diese besondere Zeit. Auch, weil dann die Kasse klingelt.

„Wir brauchen diesen Umsatz“, spricht Michaela Uffelmann für „ihre“ Branche vom wichtigsten Geschäft des Jahres, denn der Januar laufe erfahrungsgemäß in Sachen Floristik mau.

„Sie spenden Trost, Freude und Wärme“, ist die Inhaberin vom Töberich Blumenhaus in der Blomberger Innenstadt überzeugt. Genau das sind auch die Stichworte für die Weihnachtszeit. „Bis zum ersten Advent kommen die Kunden, um es sich zuhause gemütlich zu machen, danach geht es mit Geschenken los und besonders an Heiligabend sind frisch gebundene Sträuße enorm gefragt.“ Viel Herzblut und Kreativität steckt das Team in die Adventskränze und -gestecke.

„Jedes Teil wird individuell gefertigt“, spricht die Unternehmerin von Unikaten, die per Hand gearbeitet sind.

Die Kunden wissen das zu schätzen. „Manchmal bringt uns jemand eine Tafel Schokolade als Nervennahrung“, freut sich die 55-Jährige. An ein ganz besonderes Erlebnis kurz vor dem Fest kann sie sich noch gut erinnern, als der Auftrag lautete: „Binden Sie mir bitte zwei Sträuße. So, wie es Ihnen auch gefallen würde.“ „Da habe ich tatsächlich von einer Kundin einen der Sträuße geschenkt bekommen“, strahlt Michaela Uffelmann rückblickend. Denn als Floristin, noch dazu als Inhaberin eines entsprechenden Geschäfts, bekomme man so gut wie nie Blumen geschenkt. Auf die Frage nach den Klassikern zur Weihnachtszeit, antwortet sie prompt: „Amaryllis und Christrosen sind enorm im Kommen. Aber ohne den klassischen Weihnachtsstern geht es nach wie vor nicht.“ Tannen- und Koniferengrün, Zimtstangen und Orangenscheiben sorgen für den heimeligen Duft, Kerzen für die Stimmung. „Glanz darf natürlich auch nicht fehlen“, findet Michaela Uffelmann, die zugibt, dass es bei ihr zuhause eher spartanisch aussieht. „Aus Zeitmangel“, gibt sie bedauernd zu. Doch dafür kommt sie schließlich jeden Tag in den Genuss, bei der Arbeit in ein perfektes weihnachtliches Ambiente einzutauchen.

Texte, Interview und Fotos:

Sandra Castrup
Freie Journalistin